Kashmir
24.2. bis 16.3.2023
Das Land mit dem besten Safran, wunderschönen Tulpen, den tausenden von Mandelbäumen. Den hohen Bergen, den klaren Seen, den Hausbooten, den Shikaras und dem einzigartigen Pashmina.
Auf geht´s zum Schnee-Trek mit Perase und Ashraf. Beginn in Naranag - gefühlt am Ende der Welt.
Mohamed Ashraf Jagal - mein Trekking Guide in Naranaag in Meadows.
Er ist mein horseman von 2018.
Wie schön!
Er und sein Begleiter Perase gehen mit mir auf die 5-Tage Schneetrekking.
Zwei tolle junge Männer bei denen ich mich rundherum wohl und sicher fühle.
Immer wieder gerne.
Gulmarg in Kaschmir - das Skigebiet Indiens
Herstellung von Holzkohle
Srinagar
- Hauptstadt von Jammu und Kashmir
In der Shah Hamdan Moschee oder Khanqah-e-Molla erfahre ich, dass der Name aus dem Iran stammt. Sie ist eine der ältesten Moscheen Srinagars und wurde wohl im Jahr 1359 zum Gedenken an den Prediger Mir Syed Ali Hamdani vom ersten muslimische Herrscher Sikander Butshikan erbaut. Und, dass hier an diesem Ort schon Menschen aller Religionen gebeten haben. Buddhisten, Muslime, Sufis, Hindus. Auf der Rückseite der Moschee zum Fluss Jhelum hin steht auch jetzt noch ein hinduistischer Tempel.
Butshikan brachte aus dem Iran großartige Holzschnitzer, Kupferschnitzer, Maler und Steinmetze mit nach Kashmir. Die Kashmiris lernten und hatten somit ein Einkommen. Die Moschee ist ein wundervolles Bauwerk ganz aus Holz, mit Pappmache, Lackmalereien und Holzschnitzereien verziert. Heute ist Freitag. Ein wichtiger Tag für alle Muslime. Viele haben frei, die Straßen und Märkte sind voll. Die Männer gehen zum Beten in die Moscheen. Vereinzelnd auch die Frauen. Mit verdeckten Haaren darf ich in den Hof und auch um die Moschee herum gehen. Rein darf ich als Europäerin nicht. Hinein schauen ja.
Mein Brief- und Reisetourfreund, Aijaz Manzoor Bhat - Casa de Kashmir Urlaub. Der Mann, der mir seit 2016 immer die gesamte Kashmir-Reise organisiert.
Kompetent, freundlich, vielseitig, flexibel, kommunikativ und immer für mich da gewesen.
Kunsthandwerk in Kashmir
Wir besuchen eine Firma die Vasen und verschiedene Gegenstände wie Ostereier, Elefanten, Schalen und vieles mehr aus Pappmaché herstellen. Wunderbare Bemalungen aufgetragen, mit den feinsten Pinseln verzieren die Gegenstände. Die Maler arbeiten konzentriert eine Stunde. Dann ruhen sie sich eine Stunde aus.
Die Arbeit erfordert größte Konzentration. Für eine große Bodenvase braucht ein Maler etwa neun Monate. Da ja bald Ostern ist, kaufe ich mir verschiede Ostereier mit den Mustern des Lebensbaumes, Naturmotiven und wunderschönen Vögeln. Und einen Elefanten, auch er ist mit den Blättermotiven Kashmirs bemalt.
Von der Ziege zum Pashmina Schal
Unter „Pashmina“ versteht man im Allgemeinen ein dünnes Tuch, das entweder aus reinem Kaschmir oder aus Kaschmir und Seide gefertigt ist. Begrifflich geht die Bezeichnung auf den persischen Stamm „Pashm“ zurück, was in etwa „Wolle“ bedeutet. In Nordindien und Nepal steht die davon abgeleitete Bezeichnung „Pashmina“ für das dort bekannteste Edelhaar, die Kaschmirwolle.
Das Tuch wird in vielen Webereien auch heute noch von Hand gewebt. Das ungefärbte Tuch wird immer in einem natürlichem Gewässer gewaschen. Hier in Srinagar im Fluss Jhelum oder in einem der Seen z.B. dem Dal See. Danach werden die Tücher oft an den mehrstöckigen Häusern zum Trocknen aufgehängt. Später eingefärbt. Und dann in Familienunternehmen mit den aus Walnussholz gefertigten Stempeln bedruckt. Oft werden diese Muster kunstvoll bestickt. Mit feinem Garn und Mininadeln! Diese Arbeit wird immer von Männern durchgeführt. Diese sind Meister ihres Faches. In dem von mir besuchtem Familienunternehmen gab es einen Paschmina Schal, den der Großvater von Amir 5 Jahre lang bestickt hat. Ein englisches Museum hatte Interesse bekundet, diesen außergewöhnlichen Schal zu erstehen. Was daraus geworden ist weiß ich zu diesem Zeitpunkt nicht.
Das Paisley Muster
Paisley ist der Name der schottischen Stadt Paisley nahe Glasgow. Ab 1780 wurden in Paisley/Schottland
farbenfrohe Schals mit exotischen Mustern gewebt.
Das für die Paisley-Schals typische gebogene Ornament kommt allerdings ursprünglich nicht aus Schottland, sondern aus dem heutigen Iran (persisches Sassanidenreich) und tauchte dort bereits im 15. Jahrhundert zum ersten Mal auf.
Das florale Motiv (sog. Boteh-Muster) entstand als grafische Ableitung der Ableger von Dattelpalmen, einem Symbol der Fruchtbarkeit. Mit der Zeit entwickelte sich daraus das charakteristische tropfenförmige Blattmuster. Während der Herrschaft der Großmogule gelang das Paisley-Muster nach Indien, von dort brachten britische Soldaten das fernöstliche Muster nach Grossbritannien.
Essen und trinken
Das Kupfergeschirr mit wunderschönen Verzierungen glänzt silbern. Die Teller heißen Trami, die Schüsseln Donga. Gereicht wird auch eine Schüssel mit Wasser um sich die Hände zu waschen. Auch in Kashmir wird traditionell mit der rechten Hand gegessen. Zum Schluss wäscht man sich wieder die Hände über dem Essensteller mit dem Restwasser und reinigt somit auch den eigenen Teller. Coole Idee!
Man spart sich somit fast den Abwasch.
Der Kashmir-Kahwa-Tee ist einer der wohltuendsten Tees.
Er stärkt das Immunsystem, verbrennt Fette, baut Stress ab, hilft bei Erkältungen, fördert die Verdauung und verbessert die Haut. Und schmeckt!
Er besteht aus bis zu 19 Zutaten, z.B. aus grünem Tee, schwarzem Pfeffer, Kardamom, Ingwer, Zimt und dem hochwertigen Kashmir-Safran. Durch den kostbaren Safran nicht gerade günstig im Preis doch sehr lecker. Manchmal wird er mit gehackten Mandeln serviert.
"Kashmir ist die zarte Erinnerung daran, dass Poesie nicht immer Seiten und Worte braucht.
Wenn die Seiten zerrissen sind und die Tinte verblasst, kann man die lebendige Poesie durch Herzschläge und Emotionen spüren."
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