Südtirol

Südtiroler Eindrücke in und um Brixen herum         

8. bis 15. Juli 2022

 

 

Stadt trifft auf Berge, Stadt trifft auf Wasser, Stadt mit südlichem Flair, Stadt der kulinarischen Genüsse, Stadt der Kunst. Umgebung? Hoch hinaus auf Almen, lecker Essen auf den Hütten und das Bergpanorama der Dolomiten genießen.


Sehr spontan bin ich einer Einladung nach Brixen nachgekommen. Zug gebucht, ab nach Innsbruck. Bis nach Brixen hätte ich zwei Tage gebraucht. So wurde ich netterweise am Innsbrucker Bahnhof, nach 2 Stunden Zugverspätung, abgeholt.

Ruckzuck über den Brenner ins Südtiroler Land, nach Brixen.

Was für eine wundervolle Perle ist dieser Ort. Ein Treffen von Stadt und Land.


Der Samstag gehörte Brixen. Die Brixner Altstadt mit ihren Laubengängen, den gut erhaltenen Bürgerhäusern, dem großen Graben, der barocken Hofburg und den zahlreichen Cafés sowie Geschäften luden zum Bummeln, Entdecken und Verweilen ein. Der Dom, ursprünglich ein ottonisches Bauwerk, erfuhr in der Romanik eine Neugestaltung und ist mit prunkvollem Marmor ausgestattet. Heute ist er eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Und der bestens erhaltene Kreuzgang, ein romanisches Bauwerk mit mittelalterlichen Fresken, sind ein Stück Geschichte der ehemaligen Bischofsstadt Brixen. Auch der Dalai Lama besuchte das wunderschöne Südtirol (2009).


Abends flanierten wir über das sommerliche Musikfest und auch noch einmal durch die Gassen. Wir genossen das südtiroler Essen, die laue Luft und einfach das ganze südländische Flair.

 

Albert, mein Reiseleiter aus Brixen, fuhr mit mir in den kommenden Tagen in die Natur und zeigte mir wunderschöne Plätze in den Dolomiten und den Lüsner Alpen.

 

Am Sonntag ging es in Richtung Villanderer Alm. Zuerst schlenderten wir durch den Wald, Pfifferlinge pflücken. Unser Abendessen sollte aus diesen gebratenen Pilzen, Polenta mit einer unteren Schicht Gorgonzola bestehen. Suppi! Trotz des sehr warmen Wetters haben wir ausreichend Pfifferlinge gefunden. Und, vorweggenommen, das Abendessen hat nach unserer Wandertour vorzüglich gemundet. Lecker. Und für mich eine Premiere.

Ich kannte dieses Gericht vorher noch nicht. Die Wanderung zwischen den Wiesen mit dem würzigen Duft des frisch gemähten Grases, der herrlich blaue Himmel ließen meine erste Wanderung in Südtirol zu einem besonderen Erlebnis werden.



Wissenschaftlich belegt ist die positive Wirkung der Ringelblume (Calendula officinalis) bei schlecht heilenden Wunden, bei Verbrennungen und Ekzemen. Nachgewiesen wurden ebenfalls abwehrsteigernde Eigenschaften. Die gelben bis orangefarbene Blütenblätter der Ringelblume zaubern ein leuchtendes Highlight auf viele Speisen.


Am Montag ging es hoch in Richtung Würzjoch, das Joch und seine Wiesen haben diesen Namen zu Recht. Die Wiesen, voller Blumen, vor allem die Ringelblumen mit ihrem gelb, orangenem Blütenkopf leuchten zwischen dem Grün der Gräser den Wanderern entgegen. Schon Hildegard von Bingen schätzte die Ringelblume als Heilpflanze zur Behandlung von Verdauungsstörungen und Ekzemen. Hier ist auch die Grenze zum Ladinischen. Die ladinische Sprache ist eine rätoromanische Sprache, die heute noch in Gröden und dem Gadertal gesprochen wird.

Wie: Guten Tag – Bun dé, Guten Abend – Buna sëra, Gute Nacht – Buna nöt.

Mitten in diesem Naturpark Puez-Geisler ragt der Peitlerkofel/Sas de Pütia heraus.

Überall rechts und links neben dem Wanderweg lagen Steinbrocken verschiedenster Größe. Da kam mir die Idee für ein Yogashooting hoch auf dem Gestein. Cool! Albert war mit von der Partie und spielte den Fotografen.

Es war ein wundervoller Tag!

 

Am kommenden Tag besuchen wir das Vilnösstal, gehen auf dem Adolf Munkel Weg mit dem Blick auf die Vorgebirgskette der Aferer Geißler. In den herrlichen Almhütten gab es ein Essen! Almbrettel mit Tiroler Speck und Käse, frisch gebackenes Brot, Spinatknödel mit brauner Butter und frisch geriebenem Parmesan, Kaiserschmarren, Apfelstrudel mit Vanillesoße und vielen Salaten. Ich hatte echt Mühe mich in dieser Woche zusammen zu nehmen um nicht mit vermehrtem Hüftgold nach Hause zu fahren.

 

Am Mittwoch habe ich mich alleine direkt von Brixen aus auf den Sieben Kirchenweg, dem Besinnungsweg, begeben. Bei jeder Kirche gibt es ein Thema. Bei der bekanntesten Kirche, St. Cyrillus, lautet das Thema „Wo komme ich her“. So lief ich weiter in der Stille der Natur von „wo komme ich her“ zu „Wo will ich hin“. Irgendwann veränderte der Weg seinen Namen in Kastanienweg, da er rechts und links von wundervollen Maronenbäumen – hier Kastanien genannt, gesäumt war.

In Velturno besuchte ich das Castel Velturno. Dieser Besuch in den schattigen Räumen dieses 1578 erbauten Gebäudes passte wunderbar in meinen Zeitplan, denn die Mittagssonne bräzelte mächtig vom Himmel. Nach einem Eis und einem kühlen Getränk machte ich mich auf dem Panoramaweg und später durch die Weinfelder auf den Heimweg nach Brixen.

 

Donnerstag, meinem letzten Tag im schönen Südtiroler Land, fuhren wir in Richtung Zunis in die Lüsner Alpen 1725 m. Stiegen weiter auf zur Ronerhütte 1832 m und zur Rastnerhütte 1930 m. Über den wolkenverhangenen Himmel haben wir uns nach der Hitze der vergangenen Tage gefreut. Und auch der Nieselregen als Abkühlung auf der Rastnerhütte war uns willkommen. Den Abstieg nahmen wir über den recht neuangelegten Schöpfungsweg. Auch hier die Vereinigung von Natur und Spiritualität.

 

Mein Abschiedsessen war eine Super-Pizza.

 

Und am Freitag ging es zurück über den Brenner nach Innsbruck zum Zug, der pünktlich kam. Was für eine Fülle in den Zügen. OK. Sommer, Ferien. Und Hitze. So ging es ab Magdeburg erst einmal nicht weiter, da ein Bahndamm brannte. Zum Glück konnte dieser recht bald gelöscht werden, so dass ich dann doch noch in der Nacht nach Hause gekommen bin.

 

Es war für mich eine wunderbare Woche mit vielen neuen Erfahrungen.



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